Vier Wochen nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti spricht die Internationale Rotkreuz-Bewegung vom größten Einsatz, den die Organisation in seiner 150jährigen Geschichte in einem einzigen Land geleistet hat. Alleine die Nothilfephase würde weit längere Zeit in Anspruch nehmen als dies normalerweise nach Naturkatastrophen der Fall sei, berichtet Max Santner, Leiter der Internationalen Hilfe im ÖRK, vom Haiti-Response-Summit der Rotkreuz-Bewegung in Montreal. "Wir gehen davon aus, dass die Nothilfe mindestens ein Jahr dauern wird", so Santner, der in den vergangen drei Tagen mit führenden internationalen Rotkreuz-Kollegen Bilanz über die Soforthilfephase gezogen sowie die nächsten Prioritäten der Hilfsmaßnahmen festgelegt hat.
Als größte humanitäre Organisation vor Ort, leistet das Rote Kreuz seit den ersten Stunden Hilfe. Rund 10.000 Mitarbeiter und Freiwillige des Haitianischen Roten Kreuzes werden von mittlerweile 600 internationalen Kollegen aus 35 Ländern unterstützt. Bis heute wurden rund 2.600 Tonnen Hilfsgüter nach Haiti transportiert, rund 200.000 Personen wurden damit versorgt. Täglich werden mehr als 1 Million Liter Trinkwasser an etwa 300.000 Betroffene ausgegeben, insgesamt wurden 15 Millionen Liter Trinkwasser verteilt. Ein weiterer Schwerpunkt der Rotkreuz-Hilfe gilt der Hygiene- und Sanitärversorgung, um Krankheiten und Seuchen vorzubeugen.
Das Österreichische Rote Kreuz hat derzeit neun Mitarbeiter vor Ort. Das Experten-Team versorgt die Bevölkerung in und um Leogane mit grundlegenden sanitären Einrichtungen. Rund 85 Tonnen Hilfsgüter wurden vom ÖRK nach Haiti geliefert, darunter 2.000 Erste-Hilfe-Pakete, Krankentragen und medizinische Güter.
Quelle: APA
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