Rot-Kreuz-Mitarbeiter wurden zu Experten für Trinkwasseraufbereitung in Katastrophengebieten ausgebildet.
Wenn es Menschen nach Umweltkatastrophen am Nötigsten fehlt, kommen sie zum Einsatz: die Trinkwasser-Spezialisten des Österreichischen Roten Kreuzes. Denn aus schmutziger Brühe Trinkwasser zu machen, ist gar nicht so einfach. Vergangenes Wochenende waren angehende Fachleute aus Österreich (darunter auch Burgenländer), Slowenien und Kroatien in Eisenstadt zu Gast, um sich in Sachen Wasseraufbereitung weiterzubilden und abschließend bei einer praktischen Prüfung ihr Können unter Beweis zu stellen.
Schauplatz war das Gebiet rund um das Rückhaltebecken in Kleinhöflein, auf dem auch ein Zeltlager für die Freiwilligen aufgebaut wurde. Das Ziel der Übung: Aus dem verschmutzten Wasser des Rückhaltebeckens innerhalb kurzer Zeit Trinkwasser herzustellen. 25 Teilnehmer dieses technischen Grundkurses trainierten in der Landeshauptstadt für den Ernstfall. "Filteranlagen mussten aufgestellt und technisch betrieben werden. Jeder Handgriff wurde so oft geübt, bis er gesessen ist", erläutert Rot Kreuz-Projektmanager Walter Hajek aus Eisenstadt.
Üben für Ernstfall
Zehn Trainer wurden den Freiwilligen für den richtigen Umgang mit Filter und Chemikalien zur Seite gestellt. Am Sonntag wurde ihr Können überprüft und die Rot Kreuz-Mitarbeiter mit einem Zertifikat in die nächste Ausbildungseinheit entlassen. Nach abgeschlossener Ausbildung werden die Teilnehmer in die Schnelleinsatztruppen des Roten Kreuzes aufgenommen. Die Teams und ihre Ausrüstung werden im Ernstfall mit Frachtfliegern in die Einsatzgebiete gebracht und können bis zu vier Monate lang abgeschnitten von jeglicher Versorgung Trinkwasser aufbereiten, erzählt Hajek, der selbst nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti an vorderster Front stand. 15.000 Bedürftige können pro Tag mit 225.000 Liter Wasser versorgt werden. "Die Spezialisten vom Roten Kreuz Österreich haben weltweit einen sehr guten Ruf in Sachen Wasseraufbereitung", weiß Hajek.
Quelle: Kurier
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