Sechs Wochen lang war der Rotkreuz-Mitarbeiter nach dem schweren Erdbeben von Haiti mitten im Krisengebiet. „Müde bin ich, sonst geht es mir gut“, waren seine ersten Worte nach der Ankunft am Flughafen Wien. Trotz vieler Auslandseinsätze habe er „noch nie so arge Hilflosigkeit“ erlebt, schildert er. Und er hat Dankbarkeit erlebt, die er so schnell nicht vergessen wird.
Erlebt hat er viel in den vergangenen zehn Jahren, seit er Auslandsdelegierter des Österreichischen Roten Kreuzes ist. „Aber so arg habe ich es noch nie erlebt“, erzählt Gottfried Staufer (48), Notfallsanitäter aus Attnang-Puchheim, nach seiner Rückkehr aus Haiti. Jeder einzelne Tag sei eine Herausforderung gewesen. Und jede Herausforderung sei groß gewesen“, sagt er. Besonders schlimm waren die ersten drei Tage. Die österreichischen Delegierten kamen in ein Base-Camp mitten in der völlig zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince. Am Gelände eines zerstörten Lagerhauses mussten sie auf Schotterboden schlafen, hatten keine Duschen und nur zwei Toiletten für 300 Helfer. „Da weiß man dann, was die Menschen dort nach dem Erdbeben mitmachen“, schildert Staufer. „Nach drei Tagen weiß man: das ist der Wahnsinn. Das haut einen völlig zurück.“ Für uns selbstverständliche Grundbedürfnisse wie ein WC oder eine Dusche würden dort zur Überlebensfrage, nicht nur sauberes Wasser und Lebensmittel.
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