Bonn/Berlin/München (dpa) - Nach dem schweren Erdbeben in Chile sind erste Hilfsmannschaften aus Deutschland unterwegs ins Katastrophengebiet. Das Technische Hilfswerk (THW) und die Hilfsorganisation Humedica entsandten am Wochenende Ärzte und andere Helfer in das südamerikanische Land.
Einige deutsche Erdbebenhelfer sind sogar im nonstop-Einsatz: So brach der Humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß nach dem Erdbeben am Samstagmorgen direkt von seinem bisherigen Einsatzort Haiti in Richtung Chile auf.
Am Samstagabend flogen vier THW-Helfer in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires, um von dort weiter in die betroffene Region im Süden Chiles zu reisen. Unter den Einsatzkräften sind nach Angaben des THW vom Sonntag zwei Fachleute einer Spezialeinheit, die auf Bergungseinsätze im Ausland spezialisiert ist und innerhalb weniger Stunden mit Ortungs- und Bergungsarbeiten beginnen kann.
Außerdem flogen ein Rettungssanitäter und ein Koordinationsexperte des THW, der die Lage gemeinsam mit Mitarbeitern der Deutschen Botschaft verfolgen soll, in die Region. «Ob wir weitere Hilfskräfte schicken, hängt davon ab, ob es ein Hilfegesuch der chilenischen Regierung gibt», sagte ein Sprecher.
Humedica-Helfer flogen am Sonntagmorgen von München aus nach Südamerika ab. Darunter sind ein Arzt aus Tübingen und eine Ärztin aus Nesselwang im Allgäu, die beide erst vor wenigen Tagen von einem Einsatz in Haiti zurückgekehrt waren.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) stellte sich ebenfalls auf einen Einsatz ein. «Unsere Einsatzkräfte in Nicaragua und Honduras stehen bereit, um erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten», erklärte die Leiterin der ASB-Auslandshilfe in Köln, Edith Wallmeier, am Sonntag.
Auch das Hilfswerk World Vision bereitete sich auf einen umfangreichen Einsatz im Katastrophengebiet vor. Derzeit würden Flüge mit dringend benötigten Hilfsgütern organisiert, teilte die Organisation am Sonntag mit. So solle rasch ein Flug von Bolivien aus starten. An Bord sind Decken, Plastikplanen, Wasserbehälter, Koch- und Hygiene-Artikel. Ein erfahrenes Mitarbeiterteam werde sich in Kürze auf den Weg machen, um Opfern des Bebens zu helfen, hieß es. World Vision arbeitet nach eigenen Angaben seit 30 Jahren mit etwa 100 Mitarbeitern in Chile.
Das SOS-Kinderdorf Chile bereitete ein Soforthilfeprogramm für Kinder und obdachlos gewordene arme Familien in der betroffenen Region vor. So sollten unbegleitete, verlassene Kinder in den SOS- Kinderdörfern aufgenommen und dort zunächst vorübergehend betreut werden, hieß es.
Quelle: Sueddeutsche.de vom 28. Feb. 2010
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen