Im Nordosten des Landes flohen Tausende Menschen am Sonntag aus ihren Häusern vor dem Hochwasser. Mindestens eine Person kam in den Fluten ums Leben. Der Finanzminister des Bundesstaates Queensland sprach von einer "Katastrophe biblischen Ausmaßes" und schätzte die Gesamtschäden auf mehr als eine Milliarde australischer Dollar (etwa 730 Millionen Euro). Wegen einer Zyklonwarnung war am Vortag vor der Küste im Westen des Landes die Ölproduktion ausgesetzt worden.
In Queensland haben die schwersten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert mindestens eine Fläche von der Größe Deutschlands und Frankreichs bedeckt. Die durch heftige Regenfälle ausgelösten Fluten haben 22 Städte unter Wasser gesetzt oder sie von der Außenwelt abgeschnitten. Darunter war am Wochenende die Stadt Rockhampton mit 77.000 Einwohnern. Australiens Wetterdienst sagte für Montag bis zu neun Meter hohe Wasserstände in dem Ort voraus, 40 Prozent der Häuser dürften in den kommenden Tagen überflutet werden. Die Behörden warnten zudem vor Gefahr durch Schlangen und Krokodile in den überschwemmten Regionen.
Queensland ist die wichtigste Bergbauregion Australiens. Das Land wiederum ist weltgrößte Exporteur für Kokskohle zur Stahlerzeugung, die in Deutschland von ThyssenKrupp und Salzgitter dominiert wird. Das Hochwasser hat Straßen- und Schienenverbindungen zu den Exporthäfen für Kohle gekappt. Unternehmen wie Anglo American und Rio Tinto mussten ihren Betrieb verlangsamen oder ganz einstellen.
Quelle: Daniel Munoz / Reuters
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