Sudan: Leben retten macht stark
Am 9. Juli wird der Süd-Sudan ein unabhängiger Staat. Damit wird auch eine neue Rotkreuz-Gesellschaft entstehen. Ein Bericht über die Aufbau-Arbeit im Süd-Sudan von Faye Callaghan.
"Wenn Du jemanden das Leben rettest, beflügelt das Deine Arbeit. Du hast ein Ziel erreicht, Du bist stärker und bereit, es wieder zu tun." Taban Sabir schildert die düstere Realität im Sudan. Rotkreuz-Freiwillige sind dort beinahe täglich zu Hilfsmaßnahmen gezwungen, die über Leben oder Tod entscheiden.
Immer wieder aufflammende Konflikte und die schlechte medizinische Versorgung machen solche Einsätze notwendig. Am 9. Juli wird der Süd-Sudan ein unabhängiger Staat sein und damit auch das Recht auf eine eigene nationale Rotkreuz-Gesellschaft haben.
"In den vergangenen Jahren haben wir mit Unterstützung ds Inernationalen Komittees vom Roten Kreuz unsere Zweigstellen im Süden aufgebaut", berichtet Taban Sabir. "Anfangs waren wir nur in vier von zehn Staaten präsent. Also haben wir Freiwillige gesucht, ihnen von der Rotkreuz-Bewegung erzählt und ihnen Erste Hilfe-Trainings gegeben. Das ist wirklich wichtig hier, weil Gesundheitseinrichtungen so spärlich sind. Oft sterben Menschen an Verletzungen, die einfach von jemand behandelt werden könnten, der ein bisschen etwas über Erste Hilfe weiß."
Hilfe auf der Flucht
Taban erzählt, dass die Rotkreuz-Bewegung im Sudan sehr stark ist und während des jahrzehntelangen Krieges zwischen dem Norden und dem Süden oftmals die einzige einsatzfähige Organisation war.
Erst kürzlich haben Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds in der umkämpften Region Abyei Vertriebenen geholfen. "Wir haben etwa 150 Freiwillige hier, alle ausgebildet in Erster Hilfe und Katastrophenhilfe. Viele von ihnen mussten selbst fliehen als die Kämpfe ausbrachen. Auf der Flucht konnten sie dafür sorgen, dass die Verletzten versorgt werden und niemand auf der Strecke bleibt."
Für "seine" neue südsudanesische Rothalbmondgesellschaft wünscht sich Taban, dass sie an Stärke gewinnt und eine Kraft des Friedens wird. "Ich hoffe, dass wir auch die Ressourcen bekommen, gute Angestellte zu haben und dass wir die Bevölkerung begeistern können, damit sie sich uns als Freiwillige anschließen. Partnergesellschaften aus aller Welt haben und geholfen und ich hoffe, dass wir eines Tages aus eigener Kraft unsere humanitären Dienstleistungen anbieten können."
ÖRK-Projekte im Sudan
Das Österreichische Rote Kreuz arbeitet seit 2005 gemeinsam mit dem Sudanesischen Roten Halbmond am Bau von Brunnen, an der Bewässerung für den Gemüseanbau und bildet Katastrophen-Helfer aus, um die lokalen Selbsthilfe-Kapazitäten zu stärken.
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