LINZ — Die Medienpräsenz nach der Bebenkatastrophe in Haiti nimmt zwar zunehmend ab, die Hilfe vor Ort geht jedoch unermüdlich weiter. Nach fünf Wochen Auslandseinsatz ist nun der aus Geboltskirchen (Bez. Grieskirchen) stammende Rotkreuz-Trinkwasserexperte Andreas Hattinger wieder in die Heimat zurückgekehrt: „Wir haben in Leogane Latrinen für 50 Camps gebaut, insgesamt 60.000 Personen betreut und waren in Sachen Hygieneerziehung unterwegs“, erzählt der Innviertler von seiner Arbeit. Einer Arbeit, die für die Helfer selbst auch immer schwieriger wird. „Die Sicherheitslage wird immer kritischer“, sagt er zum VOLKSBLATT, „Entführungen und Überfälle stehen an der Tagesordnung“. Das Rote Kreuz sei davon bisher verschont geblieben. „Wir werden respektiert!“ Aber in der Hauptstadt Port au Prince gebe es mittlerweile so genannte „No-go-areas“, dort hineinzugehen ist selbst für die Helfer — zu Beginn waren 3000 NGO's registriert — zu gefährlich. Hilfspakete müssen dann „unkontrolliert“ abgegeben werden.
Derzeit leistet das Rote Kreuz 40 Prozent der Gesamthilfe. Die meisten Fortschritte bei den Aufräumarbeiten merke man nicht in der Hauptstadt, wo die meisten Mietshäuser stehen, sondern am Land, wo die Bewohner ein größeres Interesse am Wiederaufbau ihrer Eigenheime haben. In einem der Orte, in Lacule, startet das Rote Kreuz in der nächsten Zeit auch ein Pilotprojekt mit Fertighäusern für die Überlebenden der Bebenkatastrophe.
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